Forschung

Baden-Württemberg spitze bei europäischer Forschungsförderung

Ein Ingenieur kontrolliert in einem Labor mit einem Mikroskop einen Chip zum Einsatz in einen Quantencomputer.
Symbolbild

Die Hochschulen und Universitäten in Baden-Württemberg liegen im Wettbewerb um europäische Forschungsförderung bundesweit an der Spitze. Um die Hochschulen in bedeutenden europäischen Forschungsvorhaben weiter zu stärken, hat das Land ein zusätzliches Förderprogramm aufgelegt.

Baden-Württembergs Universitäten und Hochschulen sind im Wettbewerb um europäische Forschungsförderung bundesweit spitze. In keinem anderen Bundesland wurden zuletzt mehr Mittel eingeworben, wie Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Freitag, 8. März 2024, bei der Veranstaltung „New Beginnings“ zum Stand und zur Zukunft der europäischen Forschungsförderung mitteilte. 320 Millionen Euro wurden bereits von baden-württembergischen Hochschulen eingeworben. Die Mittel fließen unter anderem in Projekte zu Innovationen durch Künstliche Intelligenz (KI), zur Klimaforschung oder in die personalisierte Krebsmedizin.

Bedeutende Beiträge zur Zukunft Europas

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sagte in Stuttgart: „Wissenschaft und Forschung leisten bedeutende Beiträge zur Zukunft Europas. Unsere Forschenden arbeiten in europäischen Projekten an Lösungen der großen Herausforderungen unserer Zeit: Sie tragen zum Beispiel dazu bei, die EU-Klimaziele zu erreichen oder die technologische Souveränität Europas zu wahren. Von dieser länderübergreifenden Zusammenarbeit profitieren wir in Baden-Württemberg und in der gesamten Europäischen Union.“

Im Zentrum der Veranstaltung mit Teilnehmenden aus Wissenschaft und Politik stand das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“. Im Haus der Wirtschaft präsentierte Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg widmen sich Zukunftsthemen wie der Quantentechnologie oder sie erforschen gesellschaftliche Transformationsprozesse und zum Beispiel nachhaltige Verpackungskonzepte.

„Auch in Zukunft brauchen wir ein angemessen ausgestattetes europäisches Rahmenprogramm, das Raum sowohl für anwendungsnahe als auch erkenntnisorientierte Forschung bietet“, forderte Petra Olschowski.

Land legt zusätzliches Förderprogramm auf

Um die Hochschulen in Baden-Württemberg in bedeutenden europäischen Forschungsvorhaben weiter zu stärken, hat das Land das zusätzliche Förderprogramm „BEGIN – Beteiligung in europäischen Großvorhaben und Initiativen“ (PDF) aufgelegt. Die ersten Mittelzusagen erhielten die Universitäten Stuttgart, Tübingen und Ulm. Folgende Projekte werden mit bis zu einer Million Euro für ein bis zwei Jahre unterstützt:

  • Kompetenzen und Services im europäischen Höchstleistungsrechnen bündeln, ausbauen und in einem ländergreifenden Netzwerk nutzen – das wollen vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) koordinierte europäische Flaggschiff-Projekte erreichen. Die BEGIN-Förderung unterstützt die Universität Stuttgart dabei, nationale Kompetenzzentren zum europäischen Höchstleistungsrechnen und zu verbundenen Technologien wie Datenanalyse („Big Data“) und Künstliche Intelligenz weiter auf- und auszubauen sowie Leuchtturmprojekte in diesem Bereich zu koordinieren.
     
  • Das Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomforschung der Universität Tübingen ist als einziges deutsches Sequenzierzentrum am Vorhaben „Genomes of Europe“ beteiligt. Die Europäische Union hat das Ziel, mehr als eine Million Genome von gesunden und erkrankten Probandinnen und Probanden sequenzieren zu lassen. Mit der BEGIN-Förderung wird die Universität Tübingen als nationales Genomzentrum weiter etabliert. Auch unter Anwendung aktuellster Technologien soll unter anderem ein neuartiger Genomreferenzdatensatz der deutschen und afrikanischen Bevölkerung generiert werden.
     
  • Über den Forschungsschwerpunkt „Transdisziplinäre Traumaforschung“ ist die Universität Ulm federführend an mehreren EU-Projekten zum Einsatz mesenchymaler Stromazellen bei der Knochenheilung beteiligt. Mit der BEGIN-Förderung werden Vorarbeiten zur Verbesserung des Potenzials von Stammzellen bei Heilungsprozessen gefördert. Dadurch soll sich die Medizinische Fakultät optimal in die EU-Partnerschaft zur personalisierten Medizin und in ähnliche Vorhaben einbringen, die unter anderem eine Ausweitung dieser Stammzelltherapie auf Wundheilung und Immunkrankheiten anstreben.

Horizont Europa

Seit 40 Jahren fördert die EU Wissenschaft und Forschung mit einem eigenen Rahmenprogramm. Das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ ist mit rund 95,5 Milliarden Euro über sieben Jahre ausgestattet. Damit handelt es sich um das weltweit größte Einzelförderprogramm in diesem Bereich.

Baden-Württemberg ist überdurchschnittlich an Fördermaßnahmen aus dem Programm beteiligt. Die mit Abstand meisten (rund 40 Prozent) Beteiligungen entfallen auf Hochschulen, gefolgt von Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Mit bisher 320 Millionen Euro Zuwendungen sind die baden-württembergischen Hochschulen Spitzenreiter in Deutschland. Besonders stark vertreten sind sie in den Förderbereichen „Marie-Skłodowska-Curie Actions“ und „Europäischer Forschungsrat“ (European Research Council, ERC). In der Verbundforschung beteiligen sich Landeseinrichtungen besonders erfolgreich an den Programmteilen „Health“, „Climate, Energy and Mobility“ sowie „Digital, Industry and Space“.

BEGIN – Beteiligung in europäischen Großvorhaben und Initiativen

Um die Spitzenposition Baden-Württembergs in der europäischen Forschungs- und Innovationsförderung weiterhin zu sichern, hat das Wissenschaftsministerium das Programm BEGIN aufgelegt. Landeshochschulen, die an europäischen Projekten beteiligt sind, können sich um zusätzliche Mittel bewerben.

Dabei muss die beantragte Förderung zwischen 100.000 und einer Million Euro liegen. Für das Jahr 2024 stehen insgesamt bis zu zwei Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Anträge können bis zum 31.12.2024 fortlaufend gestellt werden.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Richtlinien zum Programm „BEGIN – Beteiligung in europäischen Großvorhaben und Initiativen“ (PDF)

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